Jedes Jahr wird das Unwort des Jahres gesucht. Alternativlos war auch einmal das Unwort des Jahres. Von Politikern wurde die Griechenlandhilfe so bezeichnet, aber auch die Gesundheitsreform wurde als alternativlos qualifiziert und Stuttgart 21 und der Ausbau des Frankfurter Flughafens. Alternativlos heißt: es gibt nur diesen einen Weg. Es lohnt sich also nicht mehr darüber zu reden. Es ist schon alles entschieden und festgelegt, um nicht zu sagen festgefahren. Dieses Wort treibt die Menschen also ganz schön in die Enge.
Es wäre auch einmal interessant das schönste Wort der deutschen Sprache zu suchen. Mein Favorit wäre das Wort Verwandlung. Wenn Menschen sich so verwandelt würden, dass ihnen so ein Begriff wie „alternativlos“ gar nicht mehr einfallen würde. Und statt dessen eine Neugier wachsen könnte, was wohl alles noch möglich wäre. Verwandlung – das schönste Wort der deutschen Sprache. Es ist ein so durch und durch von Hoffnung durchtränktes Wort. Verwandlung ist ein helles Wort, es leuchtet himmelblau und sonnengelb oder frühlingsgrün. Es ist voller Leben. Es hat etwas spielerisches, wie bei Kindern in deren Welt sich jedes Wesen in jedes andere verwandeln kann und auch sie selbst können sich verwandeln, werden plötzlich die fürsorgliche Puppenmutter oder der mutige Ritter, der den Drachen besiegt. Und aus einem kleine Mädchen kann eine Prinzessin werden und aus einem Frosch ein Prinz. Verwandlung ist ein österliches Wort und so ist es nicht verwunderlich , dass es auch für Paulus das wichtigste Wort ist, um den Glauben an Jesus Christus anschaulich zu machen und er formuliert diesen gewagten Satz: Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: wir werden alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn das Vergängliche muss anziehen die Unvergänglichkeit und das Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit.
Jetzt ist nicht einmal mehr der Tod alternativlos.
Ein gesegnetes Osterfest wünscht Ihnen ihre Pfarrerin Martina Beck